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15. bis 17. Jahrhundert 1404 - 1796

15. Jahrhundert

1404

Hans der Gschießer, verpfändet Jörgen von Groppenstein einen Alpenteil ob Obervellach um 5 Mark Agleier.
(Anm. Agleier = Aquilejaer Geld)

1422

Friedrich v. Cilli erweitert seine Ortenburg und setzt sie in wehrhaften Zustand.

Baubeginn 1090 durch Adalbert, Freisinger Vicedom am Lurnfeld.
1150 Vollendung der Hauptburg unter Otto I, Grafen v. Ortenburg. Residenzsitz dieser Grafen bis 1590.
Ab 1590 Wohnstätte für Beamte und Bedienstete der Grafschaft.

1427

Hans Schloßperger stiftet eine Hube zu Gschieß der Pfarre zu Spittal.

1436

... verleiht Graf v. Cilli dem Ulrich von Weißpriach, vormals von der Grafschaft zu Lehen gehabt, den „Turm zu Geschiess, item (ebenso) das Gericht Faschendorf und zu Gschiess, ausgenommen das wir zu richten haben. Wir haben auch den tot zue riechten und sie nicht.“

1440

... kauft Hans Perner, Kastner zu Ortenburg und Richter zu Spittal das Gut Oberaich-Schüttbach.

1458

Graf Johannes v. Görz brach gewaltsam in Kärnten ein.
„Bayde Traaburg (die Burgen von Oberdraubrug)“ fallen in seine Hände und Goldenstein im Gailtal auch.

„Darnach zoch er für Ortenburg und schlug sich dafür.....“
Vor Ortenburg richtete das Görzer Kriegsvolk nichts aus. „Der Kraigher hielt die starke Burg in der Schattseite so lange, bis Rudolf von Khevenhüller und sein Oheim Bernhardt Hilfe brachten und die von den Görzern belagerte Ortenburg befreien halfen“.

1478

Eine Schar Türken zog über Baldramsdorf, Gschieß ins obere Drautal bis zum Tiroler-Tor. Der Adel versteckte sich auf der Ortenburg und der Bauer zog mit Weib und Kind und Vieh in die Wälder.
„Alle Orte des Lurnfeldes wurden heimgesucht und verheert.“

Die Herren des Adels erhöhen die Abgaben. Das Volk erhebt sich, die Rädelsführer werden eingesperrt. Peter Wunderlich schmiedet den ersten Bauernbund des Landes. Nach Abzug der Türken wurden viele Bauern, darunter auch Wunderlich, auf die Ortenburg gebracht und in finsteren Verließen eingesperrt.

1484

1484 bis 1641 sind die Herrn von Rosenheim Lehensbesitzer des ortenburgischen Lehen Gschieß samt dem Gericht Faschendorf. In dieser Zeit wird der Turm und das Schloß Rosenheim in der Ebene errichtet - und nach den neuen Lehensherrn Rosenheim genannt.
1641 kam Rosenheim an die Eschey v. Rotenturm.
1719 an die Herren von Litzlhof.
Um 1800 von Kapeller in Lendorf angekauft und 1926 abgetragen.

„Die finsteren Verließe der Ortenburg werden immer wieder belegt. Einstmals sind es die unglücklichen Bauernführer aus dem Gefolge Peter Wunderlichs, dann der gefährliche Gilg, der in seiner Hinterhältigkeit doch einer List ins Garn gegangen war, schließlich die beiden Kolnitzer aus dem Lavanttal: Leonhard und Andreas. Sie hatten den Kaiser beleidigt und wurden vom Landesverweser Berthold Mayer in Völkermarkt gefangen.“

1500

... wird der Wartturm in Baldramsdorf in einen Glockenturm umgebaut.

16. Jahrhundert

1510

... betreibt Christof von Gendorf oberhalb der heutigen Ortschaft Gendorf einen Silberbergbau.

1514

Christof von Gendorf wird Pfleger der Herrschaft Falkenstein und später unter Ferdinand I eine allmächtige Persönlichkeit im Bergbau.

1522

Die Kirche zu Baldramsdorf wird erweitert und Lorenz Rieder errichtet ein neues Gewölbe.

1524

Im „Inventary“ des Schlosses Ortenburg bei der Verleihung der Grafschaft Ortenburg an den Grafen Gabriel von Salamanka „schaint ain heiligblut“ auf, welches schon lange vorher in der Burgkapelle gewesen sein muß.

1539

... errichtet Blasius Stainberger in Gendorf eine Seifensiederei.

1541

Die Kirchenchronik berichtet von einer „fürcherlichen, nie dagewesenen Heuschreckenplage“.

1555

Das Fastentuch in Baldramsdorf wird von einem unbekannten Maler gemalt. Es besteht auch 39 viereckigen Bildfeldern, welche Szenen aus der Schöpfungsgeschichte enthalten.

1561

„Kaufvertrag 1561 Jänner 20.“
“Michael Höranntt, Freiherr zu Gendorf verkauft sein freies Eigen und ortenburgischen Lehengut, genannt die Hörannthuben zu Gendorf dem Grafen Ferdinand Freiherrn zu Freyenstain“
In der Urkunde, die im Pfarrhof zu Baldramsdorf aufbewahrt wird, sind auch die Grundstücke beschrieben, die mitverkauft wurden.

1578

... wird ein Andre Krendl als Kaplan von Ortenburg genannt. Sein Grabstein ist an der Kirchenmauer von Baldramsdorf erhalten.

1587

„Erzherzog Karl bestätigt, daß Hans Adam Rosenhaimer’s Mutter Rosine von Hans Egger den Stranhof zu Gschieß in der Grafschaft Ortenburg gekauft hat und belehnt damit Adam“
(Anm. Erzherzog Karl hat viele Güter eingezogen und wieder verliehen.)

17. Jahrhundert

1619

Der Herr Landrichter setzt in allen Orten die Rottmänner ein. Sie sind Vertrauensleute und Amtspersonen. Sie haben Verordnungen im Aufträge des Landesgerichtes durchzuführen. „So hat der Landrichter in Baldramsdorf Blasy Holdermacher, „in Gschieß und Lampersberg den Michel Maier und in der Gendorfer Rott den Urban Türgg eingesetzt.“

1634

„An Sonn- und Feiertagen laufen in Unterhaus sehr viele mit Pixen herum. Alles was sie treffen, schießen sie. Dem Jäger wird gesagt, daß sie auf Scheiben schießen wollen, aber ihr Sinn ist Wildpret. Sie suchen es in Berg und Tal und Wasser und Land.“ Der Graf befiehlt, daß sie „ohn all Erbarmen gefasst und empflindlich an Laib und Guet bestraft werden.“

1639

... Wird die einst stolze Ortenburg samt den gemauerten Maierhof, dem Heustadl, der Mühl im Graben und der Gerichtsbotenkeusche als baufällig bezeichnet und auf 6000 Gulden geschätzt. Gleichzeitig hielt man die angehörige Marhube für 5682 Gulden wert.

In der Schattseiten treibt der „Walische Wastl, wie er gemain genannt würdet, sein Unwesen. Mit ihm ist ein „Gsell von der Rosenheimer Keusche zu Gschieß.“. Beide sind wohl mit „Pixen und Wehr“ versehen. Man kann sich ihrer „nix guets erwarten“. Der Graf hat 50 Dukaten für jene gesetzt, die den beiden „Räuberischen und mörderischen Gsellen Unterschlupf gewähren und doch finden sie überall Schlafbeherbergung“.

1641

dem wilden Rosenheimer, der in der Gegend Gschieß und Oberaich sein Unwesen trieb, wurde sein Handwerk gelegt. Die Oberaicher haben, um ihre Frauen zu schützen, den Gschießer lebensgefährlich verprügelt.

Martin Widmann, Graf zu Ortenburg, belehnt Mathias Balthasar Eschy zu Rothenturn mit dem Schloß Rosenheim.

1645

Schürfen die Grafen Fugger in Gendorf Gold. Von dem Ergebnis ist bekannt, daß Gendorf an Fron 1647 16 Dreiviertel Kübel Goldbruch und 1648 35 Kübel lieferten. Fron-Reichung des Bergherrn 10 Kübel.
Die meisten unserer „Keuschler“ waren zur damaligen Zeit Bergknappen. Der Lohn war recht „guet“, die Freizeit groß. Durch die große Zahl von Feiertagen wurde die schwere Bergmannsarbeit erheblich abgekürzt. Ein Drittel des Jahres stand den Knappen zur freien Verfügung.

1647

„Catherina, des Sebastian und der Rosine, geb. Rosenheimerin Tochter, verkauft dem Wilhelm Litzlhofer am Litzlhof Grundstücke bei Gschieß, die obere Peundten und das Angerl genannt, und den großen Forst ob dem Turm gelegen, samt der Mautmühle darin, wovon man jährlich dem Pfarrer von Baldramsdorf dient“.

1648

In der Ortenburg sind Soldaten aus dem „Koppanischen Regiment“ einquartiert.
Am 16. Februar kam es anläßlich einer Musik in Unterhaus mit den einquartierten Soldaten zu einem Raufhandel. Landrichter Heinrich Hueber muß Bauern und Burschen verhaften lassen.
Die einvernommenen Bauern und Burschen hießen: „Thomas Faller, Kröndlmayer, Christofen Faller, Dyonis Herzog, Sebastian Kramer zu Unterhaus, Jakoben der Stainbruggerin sun und Ruepen Ir Knecht“.

1657

Ein fürchterlicher Sturmwind deckt mehr als die Hälfte der Schloßbauten auf der Ortenburg ab. Großer Schaden: Sprünge in den Mauern, Einstürze von Decken und Gewölben durch ein Erdbeben.

1658

Erbauung der Kirche zu Gendorf.

1659

Aus diesem Jahr stammen die ersten Aufzeichnungen in den Pfarrbüchern.

1662

In den Pfarrbüchern wird in diesem Jahr von einer großen Sterblichkeit berichtet: 39 Sterbefälle, davon 19 Kinder. Die Leute klagen über teure Zeiten und schlechtes Geld.

1663

Soldatenwerbung. Die Türken bedrängen unser Vaterland.

1672

... wurde dem Pfleger d. Herrschaft Oberdrauburg Balthasar Emperger, die alte verfallene Grube im Kalchtal am Gendorfer Berg verliehen.

1673

Herrn Georg Siegmund Valvasor, Vorsteher des Berggerichtes der Grafschaft Ortenburg wird ein Neuschurf am Gschießer-Berg auf Silber zuerkannt.

1685

„Dem Herrn Christofen von und zu Schittbach ist sein Guet in Asche gelegt worden.“

1687

Ungewöhnliche Schneefälle zu Ostern.

1688

Die ärgsten Schäden an der Ortenburg werden behoben.

1690

Großes Erdbeben. Die alte Ortenburg wird wieder arg mitgenommen.

1696

... gräbt Dominico Donadoni in Gendorf auf Silber.

In Unterhaus und Baldramsdorf sind viele heimische Protestanten. In der Grafschaft Ortenburg ist man lebhaft bemüht den Protestantismus zu bekämpfen. Bei uns hier sollten es die Patres des Eremitenordens des Heiligen Hieronymus tun.
Sie zogen in Unterhaus in das alte Gerichtsbotenhaus unter der Ortenburg ein, besserten die Baulichkeiten aus und errichteten eine Kapelle, die um die Mitte des vorigen Jahrhundert noch stand.

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